Für mich war es zu wissen, dass ich a) nicht alleine damit bin und b) nicht damit leben muss. Die Floater sind etwas temporäres, andere Dinge jedoch werden ziemlich sicher bleiben. Ich bin 23 Jahre alt und lebe seit 2 Jahren mit einer schier endlosen Zahl an Trübungen in beiden Augen. Ich und meine Floater wir kennen uns. 20 Minuten saß ich da und diskutierte mit ihm, warum eine Vitrektomie kein Hirngespinst ist, warum es wichtig für mich ist und weshalb er aus seiner klinischen objektive Sichtweise mein subjektive Beeinträchtigung überhaupt nicht empathisch nachempfinden kann. Einen Satz den ich Anfangs wie ein Mantra vor mir her sprach, wenn ich dachte, dass die Welt unter mir nun doch gleich implodieren müsste: „Wenn die Augen schon nichts mehr sind, dann mach den Rest vom Leben gut“. Das sind Punkte und Fäden, die einem vor den Augen tanzen oder im Blickfeld hin und her schwimmen. Verständlich. Das hatte ich noch nicht versucht. Vermutlich nur noch Bruchteil, oder nur jene, die nicht von ihnen gestört werden. Das ist alles, aber keine Gerechtigkeit. Mouches volantes entstehen durch meist harmlose Veränderungen des Glaskörpers im Auge. Meine Frustration schnellte zu diesem Zeitpunkt schier ins unermessliche, dieses extrem Gefühl von Niedergeschlagenheit, Trauer und Wut war überwältigend. Glaskörpertrübungen, oder auch Mouches Volantes genannt, sind für viele Menschen äußerst lästige Erscheinungen, die sich durch Schlieren, Punkte, Striche, Klumpen und Wolken im Sichtfeld des Betroffenen entsprechend bemerkbar machen und die Qualität des Sehens erheblich beeinträchtigen können. Bin ich die Floater, oder habe ich sie? Was mich zu nächsten Fragment meines Fundaments bringt. Es ist ein Irrglaube zu denken, es gäbe dieses eine Mittelchen, diesen einen Satz, diese eine Brille, um die Trübungen für immer und nachhaltig auszublenden und danach stören sie nie wieder. Es gibt viele Menschen mit Segelohren, zu großen Nasen, schiefen Zähnen aber keinem geht es gleich. Kann ich den letzten Punkt mit einem klaren „Ja“ beantworten, dann ist es so, wahrscheinlich erinnert man sich, dann aber kaum noch an diesen Ablauf, so bleibt die Antwort implizit, durch die Handlung. Das führt in den schlimmsten Fällen zu einer Depression. Ich sehe mich außer Stande so weiter zu machen wie bisher. Das sollen Ablagerungen im Glaskörper sein, die von der Degeneration des Glaskörpers kommen sollen. Ich habe 3 Jahre dagegen gekämpft und ich denke, dass ich so leben könnte. Grauen Star bekommt man, mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, im Alter sowieso. Ich kann nur jedem wünschen sich auf die Welt hinter der Floater zu konzentrieren, denn es gibt eine und die ist wunderschön. Sieht man vielleicht nur das Schlechte, nur die Belastung und den Frust, oder sieht man das man sein bestes aus der Situation gemacht hat? Arbeite ich mit meinen Floatern etwa an meiner Geduld, meiner positiven Einstellung, meiner Sicht auf die Dinge, meiner Aufmerksamkeit und meinen Strategien mit traumatischen Erlebnissen fertig zu werden, dann bleiben diese Fähigkeiten mir erhalten. Betroffene sehen diese als „dunkle, bewegliche Flecken“ im Sichtfeld. Dann scheitern halt alle, dann muss ich eben der Erste sein, dem es gelingt. 2 Wöchiges Fest in meiner Heimatstadt mit mir als Veranstalter, Mehrere Besuche bei alten Verwandten, welche ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen habe. Okay schön und gut, aber was bedeutet das für Menschen mit Glaskörpertrübungen? So einen kleinen durchsichtigen Strich im linken Auge. Ich habe die letzten Monate viel nachgedacht. Ist jeder Mensch mit Trübungen automatisch krank? Kann ich den letzten Punkt mit einem klaren „Ja“ beantworten, dann ist es so, wahrscheinlich erinnert man sich, dann aber kaum noch an diesen Ablauf, so bleibt die Antwort implizit, durch die Handlung. Δdocument.getElementById( "ak_js_1" ).setAttribute( "value", ( new Date() ).getTime() ); Weg zur Vitrektomie Teil 1 Vorgeschichte – Leben mit den Mücken. Man stelle sich ein Leben vor, frei von Floatern, aber voller ungenützter Möglichkeiten. Ich habe hiermit schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht, ich habe mir diesen Schritt reiflich überlegt, dies ist keine unüberlegte Impulshandlung. ich würde nicht von vornherein sagen, dass eine OP bei Ihnen grundsätzlich nicht möglich ist. Die Belastung ist immens. Mein Termin steht jetzt gegen Ende Oktober. Spannende neue Erfahrungen nur ein Überblick: Trotz der Floater und der damit einhergehenden Belastung war es ein schönes und erfolgreiches Jahr. Gleiches Recht für alle, keiner hat mehr verdient, als der jeweils Andere. B war für mich sehr wichtig, weil ich dadurch nicht mehr ausgeliefert war. Dann an einem Tag, an dem ich dachte ich werde definitiv wahnsinnig, oder schlimmer noch, beschloss ich etwas dagegen zu unternehmen. Ich habe ihnen Namen gegeben bis es zu viele wurden, ich habe ihnen positive Adjektive zugeschrieben bis ich keine mehr kannte, oder das Deutsche Vokabular einfach keine mehr hat. Es gibt leider mehr Ausreden, als Varianten etwas zu anzupacken und zu einem Ende zu bringen. Tragisch, aber warum nicht? Sollte es ein „Nein“ sein, dann kann man sich Gedanken über invasive Techniken machen. Viele Menschen mit Mouches Volantes (Fliegenden Mücken) sind massiv von dem schwirren direkt vor den Augen beeinträchtigt. Naja, einfach so eben. Und ich saugte alles auf, diesen ganzen Schmutz, wie ein Schwamm und kochte mir mein Destillat des Unglücks. Also gut, dann habe ich meine OP halt 40 Jahre vorher, seis drum. Denn nur, weil ich sie nicht möchte und lieber vollständig freie Sicht hätte, muss nicht alles schlecht sein. Gleichfalls bin ich mir im klaren, dass die Operation schwerwiegende Komplikationen haben kann. „Sie gewöhnen sich“, ist eigentlich ein Äquivalent zu „Sie werden lernen mit 80% zu Leben“. Nicht jeder, der mit den Mücken leben kann muss das tun, aber es ist Möglichkeit es zu vereinfachen. Hierzu ist auch eine Pupillenweitstellung notwendig (Autofahren danach nicht möglich). Die Betonung liegt hier auf zwingt, man muss es tun, da die Trübungen derart störend und penetrant sind, dass es anders kaum noch möglich ist. Akzeptanz. vielen Dank für Ihre Nachricht an unsere Klinik. Sep. 2022 Hallo Muecke, da ihre Beschwerden flüchtiger bzw. Wie bei vielen Sachen spielt die eigene Wahrnehmung und die eigene psychische Konstitution eine entscheidende Rolle. Ich bin ehrlich, ich bin ziemlich aufgeregt und habe auch Angst davor wieder zum Augenarzt zu gehen. Manchmal war es auch ein Unentschieden. Natürlich! Hallo! Ich spiele mittlerweile mit offenen Karten und Frage direkt nach der Vitrektomie. Da liegt der Glaskörper nämlich in der Regel noch vollständig an, was die Operation relativ kompliziert und schwierig macht, da der Glaskörper davor erst künstlich abgehoben werden muss. Irgendwie hatte er recht, aber ich war schon zwei Jahre dort. Die ersten 2 Jahre, nachdem die Floater massiv mehr geworden sind, waren ein Horror. Grundsätzlich finde ich sollte jeder das Recht haben, seine Floater operieren zu lassen, egal wie viele und wo sie sind. „Ach du denk dir nichts, die habe ich auch. Daraus ergibt sich eine weitere Problematik, nämlich das jede Hilfe für GKT-Patienten, quasi eine Privatleistung ist. Eventuell bedarf es kleiner Hilfsmittel, der kauf einer Sonnenbrille, das dimmen des Computerbildschirms oder das zuziehen der Jalousien. Schließlich ist es ein sehr großer Schritt. Alles in allem, ich habe Floater, ansonsten führe ich ein normales völlig durchschnittlich glückliches Leben, es ist für mich wie Regen bei einer Grillfeier, schön, wenn er weg ist, nicht schlimm, wenn er bleibt. Man stelle sich vor, man ist man selbst in 10 Jahren, man öffnet die Augen und sieht keine Floater mehr… Doch wie möchte man auf diese 10 Jahre davor zurückschauen? Manche Tage – diese werden auch immer häufiger – sind die fliegenden Mücken kein Gedanke in meinem Kopf. Unvergessen bleibt der Arzt der mir sagt, dass sich von meiner Nasenscheidewand Partikel gelöst hätten, welche in meinen Glaskörper eingedrungen sind. Mein Wille in mich, meine Bildung, Freunde, Freundin und generell mein Leben zu investieren hat sich gelohnt. Etwas anderes, einfach leben. Eine Depression ist genau genommen zwar eine körperliche Erkrankung, da die biochemische Zusammensetzung im Ungleichgewicht ist (kein/wenig Serotonin), gilt aber als eine seelische Erkrankung. Diese Menschen, da gehöre ich dazu, vermeiden bestimmte Verhaltensweisen, sind in ihrer Stimmung gedämpft und die Gedanken kreisen viel um das eigene Augenthema. Das ist die Möglichkeit des, Lebensgeschichte 4 Soll ich, oder soll ich nicht, War mein sehr gerades und konsequentes Auftreten vielleicht peinlich. Die Augen sind ihre 100%, die Nase wieder 100%, die Ohren 100% und das Gehirn hat auch seine eigenen 100%. Ich habe kein Interesse an einer Voruntersuchung, wenn das Ergebnis („Da operieren wir nicht, sie sind zu jung, gewöhnen sie sich daran“) schon im vornherein feststeht. Traurig, wenn man bedenkt, wie viel Geld so mancher Profi verdient. Gezwungenermaßen. Die weiteren Augenärzte, die mich aus der Praxis schmissen oder nicht wussten was ich meine. Lernt man eine Sprache sitzt man wahrscheinlich in der Volkshochschule in einem weißen Raum, der reinste Horror, aber nicht unmöglich, kommt man eben mit einer schwarzen Sonnenbrille und sagt: „Ich habe Albinismus“, oder „Tut mir leid, ich habe überempfindliche Augen, ich muss die Brille tragen“, wenn einem „Ich habe Floater/Glaskörpertrübungen“ unangenehm sein sollte. Natürlich ist diese Sichtweise sehr von der Idee geprägt das Positive im „Ist“ zu sehen, denn ich habe nur diesen Erfahrungshorizont, ohne Floater wäre mein Leben ein anderes und dieses „Andere“ hätte genau so alle Seiten, wie dieses Jetzige. Vielleicht ist auch jemand dabei, der damit gut umgeht, oder der sich helfen lassen hat. Nach einem mehrstündigem googeln und diversen beinahe Nervenzusammenbrüchen, bei dem Gedanken mit diesen Dingern mein Leben lang herumzulaufen, war die Erkenntnis gefallen, dass dies wohl mein Schicksal sei. Ein paar Monate sollte man sich Zeit geben, vielleicht lernt man ja gut mit ihnen umzugehen, oder sie sind nur am Anfang so störend. Dennoch, die Vitrektomie ist die einzige Möglichkeit diesen Wunsch zu realisieren. 4 Jahren habe ich massive Floater in beiden Augen, vor 10 Jahren habe ich die ersten bemerkt. Sehe ich in 10 Jahren auf das jetzt zurück und sehe mich allen Widrigkeiten trotzen und das beste aller möglichen Leben führen und gleichzeitig ein Fundament errichten auf welchem das Ich in 10 Jahren besser stehen wird, dann habe ich es geschafft. Ich hatte vor fast 15 Jahren eine Nieren-OP, ich hab Jahre später erst erfahren, dass ich mehrmals massive Komplikationen hatte und ich tatsächlich auch hätte sterben können. Die Floater sind etwas temporäres, andere Dinge jedoch werden ziemlich sicher bleiben. Was hat mich das gekostet? 16 Fliegende Mücken/Mouches Volantes/Augenflimmern 16 Glaskörpertrübungen (Eye Floaters, Mouches Volantes) 10 Augenrauschen und Mouches Volantes bei Panikattacken 20 » Mehr anzeigen Blues63 197 2 82 Hallo, Hab den Mist in beiden Augen. Seit ca. ⠀ ⠀ Mouchesvolantes - Definition ⠀ Mouches volantes sind Trübungen im Glaskörper (Corpus vitreum) des Auges. Angenommen man sperrt sich 10 Jahre in seinem dunklen Zimmer ein und sitzt es aus, eines Tages schlägt man die floaterlosen Augen auf und einem wird bewusst, dass man 10 Jahre verschwendet hat. Da liegt der Glaskörper nämlich in der Regel noch vollständig an, was die Operation relativ kompliziert und schwierig macht, da der Glaskörper davor erst künstlich abgehoben werden muss. Alles in allem, ich habe Floater, ansonsten führe ich ein normales völlig durchschnittlich glückliches Leben, es ist für mich wie Regen bei einer Grillfeier, schön, wenn er weg ist, nicht schlimm, wenn er bleibt. Leider bin ich mittlerweile an einem Punkt, an dem ich nicht mehr so weiter machen kann wie bisher. Jeder Unterschied nivelliert sich und alle bekommen das Gleiche. Ändern ). In wie vielen Bereichen nutzt man völlig selbstverschuldet nur 70%? Ich habe 10 Jahre Floater, seit 4 Jahre sind sie so massiv, dass ich konsequent jeden Hörsaal vermeide. Wie bereits angesprochen (Was hilft gegen die Mücken?, Fliegende Mücken, was tun? Man verliert sukzessive den Spaß an vielen Aktivitäten, entweder dadurch das man sie vermeidet, oder während dessen gestört ist von dem Wirbelsturm vor den Augen. Kein gegen sie, kein ohne sie, ein miteinander. Chinesische Heilmedizin, Heilpraktiker, Heilwasser etc. WebMan stelle sich ein Leben vor, frei von Floatern, aber voller ungenützter Möglichkeiten. Die meisten Menschen, wollen wohl einfach nicht mehr diese Mücken vor den Augen. Die Belastung ist immens. sträubt sich gegen diese Möglichkeiten, will aber das Produkt der Möglichkeiten, ensteht eine fast unüberbrückbare Hüde, die früher oder später dazu führt, dass man auf der Stelle tritt. Heute ist jede Augenbewegung ist ein kleiner Horror für sich. Natürlich sind massive Floater eine Beeinträchtigung und mit den Floatern leben zu können und trotzdem etwas dagegen zu unternehmen, ist per se auch kein Widerspruch, sondern vielmehr notwendig. Ich habe mich erstmal zurückgezogen. Ein Schleier? Man kann es pathetisch finden oder ungewöhnlich, aber ich sah ab einem gewissen Punkt die Floater mehr als eine Lebensaufgabe und nicht als Schicksalsschlag. Immer noch zu wenige aber es gibt sie. mit 100% Sicherheit, gibt es keine andere Möglichkeit. Ich kann mich Jahre auf all das konzentrieren, was bleiben wird, wenn die Floater einmal verschwunden sind. Das ist die Möglichkeit des, Lebensgeschichte 4 Soll ich, oder soll ich nicht, War mein sehr gerades und konsequentes Auftreten vielleicht peinlich. Stört dich das so, ich nehme die kaum wahr..“. Ich kam es nicht und wurde es auch nicht mehr, eigentlich entwickelte sich ab da an ein stetiger Abwärtstrend. Mai 2017 mouchesvolantes Allgemein, Möglichkeiten und Strategien, Sieg Niederlage Unentschieden Schlagwörter: Dr. Karl Brasse, Fliegende Mücken, Floater, … Wagen wir zusammen einmal einen Blick in eine Zeit frei von Floatern. In der Wahrnehmung pranken -scheinbar völlig vorraussetzungslos- die 100%. Momentan ist mein Studium für mich nicht mehr durchführbar, jeder Seminar- und Vorlesungssaal ist weiß und mitunter stark ausgeleuchtet. Alles was ich bisher tat war die Trübungen, entweder aktiv zu bewältigen und zu ignorieren, oder sie loszuwerden. Ich glaube, dass wen eine andere Person, zu einem andere Zeitpunkt und mit einem anderen persönlichen Hintergrund diese Trübungen bekommen hätte, wäre er/sie sicher kompetenter damit umgegangen. In 10 Jahren kann man ein Instrument lernen und wahrscheinlich sogar sehr gut spielen, eine Sprache lernen, einen Kontinent entdecken, alle Werke von Kant/Platon/Aristoteles und Goethe lesen, vermutlich sogar alles gleichzeitig. Auf diese kommen pro Person sicherlich 1000 Andere, die genauso engagiert waren, aber denen simpel ausgedrückt das Quäntchen Glück gefehlt hat. Der Stolperstein auf der Türschwelle der einen in die eigenen vier Wände kettet? WebDer Begriff „Mouches volantes“ kommt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich „fliegende Fliegen“, er wird aber auch mit „fliegende Mücken“ übersetzt. Es wird immer Tage geben an denen sie stören. Gezwungenermaßen. Jetzt ist es definitiv anders, die meiste Zeit sind meine Floater eine Randerscheinung, ein peripheres Phänomen an der Grenze meines Erkenntnishorizonts. Das ganze Internet war voll von Hiobsbotschaften: „Es wird niemals besser werden“, „Ein Leben mit Floater ist so nicht lebenswert“. Ich war mindestens 5 Stunden am Tag im Internet und habe recherchiert, Möglichkeiten gegen diese Trübungen irgendwas das mir helfen könnte. Mouches Volantes hat die Vision, eine offene, experimentelle und diskriminierungsfreie Plattform zu etablieren, die kulturelle Vorurteile überwindet und das Denken abseits der ausgetretenen Pfade und Einordnungen fürdert, um KünstlerInnen bei der Entwicklung von neuen multidimensionalen Konzepten, Ansätzen und Positionen zu ermutigen. Es gibt leider mehr Ausreden, als Varianten etwas zu anzupacken und zu einem Ende zu bringen. richtet sich das „Was will ich?“nach den Möglichkeiten. Dieses erwächst, aber oftmals nicht aus dem eigenen Wunsch heraus, sondern an der Ermangelung anderer Möglichkeiten. Da kann mir kein Augenarzt mehr erzählen ich gewöhne mich daran. Habe seit kurzem (1 Woche) mouches volantes. Nebel? Voll trüben Stumpfsinn und Verschwendung. Der Arzt in München der mich ausgelacht hat und meinte ich bräuchte eine Therapie. Ich habe mich das erste Mal in meinem Leben gefragt, ob ein Leben so noch lebenswert ist. Die meiste Zeit hat mich die Wut, Angst und Fassungslosigkeit über meinen Zustand mehr verfolgt als die Mouches Volantes selbst. In Montauk sind es Landschaften, Literatur, Kunst und Kultur in meinem Leben sind es braune Punkte im Auge. Leider bin ich mittlerweile an einem Punkt, an dem ich nicht mehr so weiter machen kann wie bisher. Dazwischen lagen Selbstmordfantasien, Angst vor die Tür zu gehen, geschlossene Rollläden, durchgeschlagene Wände, aber auch Camus, Nietzsche, Hegel, Kant, Satre und Schopenhauer. Ich bin seit 2 Jahren bei einem Therapeuten und nachweislich und messbar erkrankt an einer mittelschweren Depression. Sie einfach nur zu haben, wie einen Schnurrbart oder eine dämliche Frisur, war bis dahin völliges Neuland für mich. Aber, wie lebt man mit etwas, dass einem ständig direkt vor den Augen herumtanzt, immer da ist wohin man schaut?